Unterirdischer Bereich

 

 MG 4975 normalna
"... es ist vollkommen begründet, wenn wir sagen, dass der unterirdische Teil von Paklenica genauso schön ist, wie der oberirdische mit dem Wald und steilen Felsen – oder sogar schöner." (Josip Poljak 1929)

Der Nationalpark Paklenica ist an zahlreichen Karstformen reich, unter welchen die unterirdischen Formen – Höhlen und Gruben sehr bedeutsam sind. Die ersten schriftlichen Angaben zur Erforschung von speläologischen Objekten auf dem Gebiet des Parks datieren aus dem 19 Jahrhundert und sie sind mit der Sammlung und Erforschung von Höhleninsekten verbunden. Bis zum zweiten Weltkrieg erforschte man einen kleineren Teil der Höhlen auf dem Gebiet des Parks, und nach dem Krieg und der Erklärung des Waldes zum Nationalpark werden Erforschungen kontinuierlich durchgeführt – weniger oder stärker intensiv.

Die bearbeiteten speläologischen Objekte steigern erheblich den Wert des Nationalparks, da hier bedeutsame paläontologische, archäologische, biospeläologische, touristische und ethnographische Standorte vorhanden sind.
Äußerst wertvolle paläontologische Fundorte sind die Höhle in Zub Buljme und die Grube in Zub Buljme. In der Höhle in Zub Buljme wurde der etwa 30 000 Jahre alte Schädel des Höhlenbären (Ursus spelaeus) gefunden.
Ein Teil der speläologischen Objekte auf dem Gebiet des Nationalparks Paklenica ist den lokalen Einwohnern seit langem bekannt. In der Grotte in Pazjanice fand man keramische Fragmente und Knochen, welche auf den gelegentlichen Aufenthalt von Menschen schon in der Kupfer- und Bronzezeit weist.

Die Höhlen wurden bis vor einigen Jahrzenten als sichere Zufluchtsorte benutzt, was aus den Resten von Unterbauten und wirtschaftlichen Gebäuden am Eingang in etwa zehn Höhlen ersichtlich ist. Meistens sind es kleine Gebäude, welche die Einheimischen als Schutzräume und Abstellräume für Vieh und sonstige Güter benutzten. Besonders auffallende Höhlen sind Babunjuša, Špilja kod Kneževića, Mokrača, Krumpirova pećina, Marasovića pećina und Lukčeva pećina (Škiljića stan).
Auf dem Gebiet des Parks bearbeitete man bisher 120 speläologische Objekte, Höhlen und Gruben. Die tiefste Grube ist Ponor auf Bunovac, welche 534 m tief ist und immer noch eine der tiefsten Gruben in Kroatien darstellt (14. der Tiefe nach). Die Höhle in Crljeni kuk ist auch für ihre Tiefe bekannt - 152 m. Bedeutsam sind auch die Abmessungen der Kammer. Mit dem Durchmesser von 100 m ist das eine der größten unterirdischen Höhlen in unserem Karst. Besonders attraktiv ist die Höhle Jama lijepih fosila, 103 m tief, wegen der großen Ansammlungen fossiler Überreste der Muscheln Lithiotis.

Die längste Höhle ist die Grube Jama Vodarica mit der Länge von 300 m, und die Höhle in Zub Buljme ist 250 m lang. Die Höhle Lucinka ist 132 m lang, und ihr 51 m hoher Eingang ist einer der größten Höhleneingänge auf unserem Karstgebiet. Die Abmessungen ihres Inneren sind auch außergewöhnlich groß.

Eine spezifische Form speläologischer Objekte sind auch Eishöhlen oder –gruben, in welchen Eis oder Schnee den meisten Teil des Jahres oder ganzjährlich erhalten bleibt. Diese befinden sich im Höhengebiet des Parks. Bestimmte Eishöhlen werden als Trinkwasserquellen während der Sommerweide benutzt.

Das Besuchen speläologischer Objekte und Sammeln geologischer Materialien ist ohne Ankündigung und Zulassung nicht zugelassen!

Tiefste speläologische Objekte im Nationalpark "Paklenica"
•    Felshang auf Bunovac (534 m)
•    Kaverne in Crljeni kuk (152 m)
•    Höhle in Zub Buljme (139 m)
•    Grube Jama pod Počiteljskim vrhom(123 m)
•    Grube Jama lijepih fosila (103 m)

Tiefste Höhlen im Nationalpark "Paklenica"
•    Grube Vodarica  (300 m)
•    Höhle in Zub Buljme (250 m)
•    Manita peć (175 m)
•    Höhle Lucinka (132 m)